Google Ads ist schnell gebucht – aber echte Ergebnisse? Die lassen oft auf sich warten. Dabei liegt das Problem meist nicht an Google oder am Budget. Es liegt im Detail: Falsch gesetzte Keywords, unpassende Anzeigen, fehlendes Tracking. Fehler, die Geld kosten – und schlimmer noch: Leads, die nie kommen.
Was viele unterschätzen: Suchmaschinenwerbung (SEA) ist kein Selbstbedienungsladen, in dem Sichtbarkeit automatisch zu Umsatz führt. Ohne Strategie, klare Zielseiten und fundiertes Setup verpuffen Klicks im Nichts. Die gute Nachricht: Diese Stolperfallen lassen sich erkennen – und vermeiden.
1. Loslegen ohne Plan: Warum SEA keine Kampagne für zwischendurch ist

Viele Unternehmen starten mit Google Ads, weil „man das halt macht“. Was fehlt: ein Ziel. SEA ist kein Experimentierfeld – zumindest nicht, wenn es wirtschaftlich laufen soll. Wer ohne klare Strategie in die Kampagnenplanung geht, arbeitet ineffizient und ungezielt.
Typische Versäumnisse:
• Keine Definition von KPIs (z. B. Leads, Umsatz, Anfragen)
• Keine Zielgruppenanalyse
• Keine Struktur entlang der Customer Journey
• Keine Priorisierung von Produkten oder Leistungen
💡 Praxis-Tipp: Erstellen Sie einen SEA-Funnel. Kampagnen sollten aufeinander aufbauen – von Bekanntheit (Display, YouTube) über Überzeugung (Search) bis zur Aktion (Remarketing, Brand). So wird das Budget effizient verteilt.
2. Keyword-Match-Typen falsch oder gar nicht genutzt
Einer der häufigsten Fehler betrifft die Auswahl der Keyword-Match-Typen. Viele setzen auf Broad Match („weitgehend passend“), was zu massiven Streuverlusten führt. Oder es werden ausschließlich „genau passende“ Keywords verwendet – die dann kaum Reichweite erzeugen.
Aktuell empfiehlt Google vor allem eine Kombination aus Phrase Match und Broad Match in Verbindung mit Smart Bidding1.
💡 Praxis-Tipp: Kombinieren Sie gezielt unterschiedliche Match-Typen, und segmentieren Sie diese in separaten Anzeigengruppen. So können Sie die Leistung einzelner Keyword-Typen besser bewerten und optimieren.
3. Falsche Keyword-Optionen: Wenn Google Ihre Anzeige fehlleitet
Viele Einsteigerinnen und Einsteiger wählen einige naheliegende Begriffe wie „Kaffeemaschine kaufen“ – und überlassen den Rest Google. Doch damit geben sie die Kontrolle über die Ausspielung ihrer Anzeigen ab. Denn: Google unterscheidet verschiedene Keyword-Optionen („Match-Types“), die maßgeblich beeinflussen, wann und wo eine Anzeige erscheint.
Die wichtigsten Keyword-Typen im Überblick:
Weitgehend passend (Broad Match): Google zeigt die Anzeige auch bei ähnlichen oder verwandten Suchanfragen – z. B. „günstige Kaffeemaschinen“ oder „Kaffeemaschine Test“.
Passende Wortgruppe (Phrase Match): Die Anzeige erscheint nur, wenn die Suchanfrage eine bestimmte Wortfolge enthält – etwa „Kaffeemaschine kaufen online“.
Genau passend (Exact Match): Nur ganz spezifische Suchbegriffe lösen die Anzeige aus, z. B. exakt „Kaffeemaschine kaufen“.
Der häufigste Fehler:
Zu Beginn wird meist nur Broad Match aktiviert. Das führt dazu, dass Anzeigen bei unpassenden Suchanfragen ausgespielt werden – mit hohen Kosten, aber kaum qualifizierten Klicks.
💡 Praxis-Tipp: Starten Sie mit Phrase Match oder Exact Match für Ihre wichtigsten Begriffe. So behalten Sie die Kontrolle und vermeiden unnötige Streuverluste. Erst mit wachsender Erfahrung und Datenbasis lohnt es sich, breitere Varianten zu testen.
4. Austauschbare Anzeigentexte ohne Nutzenversprechen
Anzeigentexte sind oft der erste – und einzige – Kontakt mit potenziellen Kundinnen und Kunden. Trotzdem wirken viele Anzeigen generisch: „Top Qualität“, „Jetzt kaufen“, „Große Auswahl“. Ohne echten Mehrwert, ohne Differenzierung.
Starke Anzeigen zeichnen sich aus durch:
Konkrete USPs („100 % Made in Germany“, „Versand in 24 h“)
Emotionale Trigger („Jetzt Sommeraktion sichern“)
Klare Call-to-Actions
Laut Wordstream steigert ein prägnanter Call-to-Action die CTR um bis zu 28 %2.
💡 Praxis-Tipp: Schreiben Sie Anzeigentexte wie kurze Werbe-Slogans. Was würden Sie jemandem sagen, der in fünf Sekunden entscheiden muss, ob er Ihr Produkt braucht?
5. Falsche oder unpassende Landingpages
Nach dem Klick zählt der erste Eindruck. Doch statt auf eine passende Angebotsseite führen viele Anzeigen auf die Startseite – ohne direkten Bezug zur Anzeige. Das kostet Conversions.
Typische Fehler:
Das Angebot aus der Anzeige ist nicht direkt sichtbar
Die Seite lädt langsam oder ist mobil schlecht bedienbar
Es fehlt ein klarer Call-to-Action
Besser gelöst:
Eine eigene Landingpage, die exakt zur Anzeige passt – mit relevantem Inhalt, passendem Bild, Kundenbewertungen und einem klaren Button wie „Jetzt bestellen“. So fühlt sich der Klick sinnvoll an und führt eher zur gewünschten Aktion.
💡 Praxis-Tipp: Starten Sie mit einer Seite pro wichtigem Angebot. Strukturieren Sie einfach: Überschrift, kurzer Nutzen-Text, Bild, Call-to-Action. Tools wie Unbounce oder einfache CMS-Vorlagen helfen beim schnellen Aufbau.
6. Tracking fehlt – oder funktioniert nicht
Erfolg lässt sich nur messen, wenn er sauber getrackt wird. Trotzdem haben laut Search Engine Journal fast 30 % aller Google Ads-Konten fehlerhafte oder fehlende Conversion-Tracking-Implementierungen3.
Folgen:
Entscheidungen basieren auf Bauchgefühl
Automatisierte Gebotsstrategien funktionieren nicht richtig
ROI lässt sich nicht berechnen
💡 Praxis-Tipp: Nutzen Sie den Google Tag Manager und prüfen Sie regelmäßig mit dem Tag Assistant, ob Ihre Events sauber ausgelöst werden. Wichtig: Nicht nur Käufe, sondern auch Leads, Downloads oder Klicks auf wichtige Buttons tracken.
7. Strukturchaos: Zu breite Kampagnen
„Eine Kampagne für alles“ – das mag am Anfang bequem sein, ist aber langfristig ineffizient. Wer verschiedene Zielgruppen, Produkte oder Regionen über dieselbe Kampagne laufen lässt, verschenkt Steuerungsmöglichkeiten.
Bessere Struktur bedeutet:
Klare Budgetverteilung
Zielgerichtete Anzeigentexte
Relevantere Zielseiten
Genaue Performance-Analyse
💡 Praxis-Tipp: Nutzen Sie einheitliche Namenskonventionen für Kampagnen (z. B. ProduktZielgruppeKanal) und trennen Sie nach strategischen Schwerpunkten. Das erleichtert auch die Skalierung.
8. Kampagnen laufen lassen – ohne Optimierung
SEA ist kein „einmal einrichten und nie wieder reinschauen“-Tool. Performance lebt von Optimierung. Das gilt auch für automatisierte Kampagnen wie Performance Max. Nur wer regelmäßig prüft, wo Budgets fließen und was funktioniert, bleibt wettbewerbsfähig.
Was regelmäßig kontrolliert werden sollte:
Suchbegriffe & Klickpfade
Conversion-Daten & -Kosten
Impression Share & Ranking
Anzeigentexte & Erweiterungen
💡 Praxis-Tipp: Planen Sie feste Optimierungszyklen (z. B. jeden Dienstag) ein. Dokumentieren Sie Änderungen und prüfen Sie deren Effekt. So lernen Sie langfristig, was für Ihre Zielgruppe funktioniert.
Fazit: Wer seine Fehler kennt, macht SEA erfolgreicher
SEA ist kein Hexenwerk. Aber es ist ein dynamischer Kanal, der Systematik, Kontrolle und ein gutes Gespür für Zielgruppen erfordert. Wer typische Fehler erkennt und aktiv gegensteuert, hat die besten Chancen, aus jedem Euro Werbebudget das Maximum herauszuholen.
Ob bei der Keywordwahl, im Anzeigentext oder auf der Landingpage – kleine Veränderungen bringen oft große Wirkung. Und: Wer konsequent misst und optimiert, entwickelt aus Klicks Conversions – und aus Besuchern Kundinnen und Kunden.
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Fußnoten
1. Google Ads Help – Keyword-Match-Typen: https://support.google.com/google-ads/answer/7478529 ↩
2. Wordstream – 10 High-Converting Google Ads Call-to-Action Examples: https://www.wordstream.com/blog/ws/2017/08/10/google-ads-call-to-action ↩
3. Search Engine Journal – 30% of Google Ads Accounts Have Faulty Conversion Tracking: https://www.searchenginejournal.com/google-ads-tracking-issues/ ↩